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Q&A: der Google-Algorithmus unter der Lupe

Googeln ist so einfach: Begriff in die Suchleiste eingeben, Enter drücken und schon werden in Sekundenbruchteilen alle relevanten Suchergebnisse aufgelistet. Doch woher weiß Google eigentlich, welche Seiten mir präsentiert werden sollten, weil sie wirklich zu meiner Suchanfrage passen? Eine entscheidende Rolle spielt hierbei der Google-Algorithmus. Was genau er ist, wie er funktioniert und einige andere häufig gestellte Fragen haben wir im nachfolgenden FAQ für Sie beantwortet.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Google-Algorithmus?

Der Google-Algorithmus (auch PageRank-Algorithmus) bezeichnet ein von Google entwickeltes Verfahren, um Websites zu gewichten und zu bewerten. Er ist (heutzutage neben anderen Algorithmen unter dem Namen Hummingbird zusammenfasst) für die jeweiligen Platzierungen von Websites auf den Suchergebnisseiten verantwortlich.

Wie funktioniert der Google-Algorithmus?

Der Algorithmus hat die Aufgabe, den Wert einer Seite zu bestimmen und sie entsprechend auf den SERPs (Suchergebnisseiten) zu platzieren. Zu Anfang waren ausschließlich die Anzahl und Qualität der externen Links entscheidend für das Ranking. Verlinkungen von bedeutenden Seiten fielen schwerer ins Gewicht als von unwichtigen Seiten. Je mehr hochwertige Links eine Website hatte, desto besser rankte sie in den Suchergebnissen.

Heute weiß man, dass über die Linkstruktur allein keine qualifizierte Aussage über die Wertigkeit einer Website zu treffen ist. Daher nutzt Google mittlerweile weitere Algorithmen, die viele andere Kriterien berücksichtigen.

Welche Kriterien liegen dem Google-Algorithmus zugrunde?

Der eigentliche PageRank-Algorithmus setzt auf das alleinige Kriterium der Linkstruktur. Da Google mittlerweile mehrere Algorithmen nutzt, sind die Kriterien auf etwa 200 Stück angewachsen und werden regelmäßig aktualisiert. Um eine Manipulation zu verhindern, legt Google nicht alle offen. Unter anderem spielen aber z.B. folgende Faktoren eine Rolle:

  • Alter der Domain
  • Ladezeit
  • Server-Verfügbarkeit
  • Menge an Seiteninhalten
  • Einzigartigkeit
  • Aktualität der Inhalte
  • Duplicate Content
  • Verwendung von Keywords
  • Interne Linkdichte
  • Anzahl externer Links

Was hat der Google-Algorithmus mit SEO zu tun?

Die Suchmaschinenoptimierung hat zum Ziel, eine Website so weit oben wie möglich in den organischen Suchergebnissen zu platzieren. Alle Maßnahmen dienen dazu, die Relevanz der Website für die Suchmaschine, aber auch für den User zu steigern. In diesem Zusammenhang hat sich die Suchmaschinenoptimierung also in Anfangszeiten vornehmlich mit dem Linkaufbau beschäftigt, muss heute aber aufgrund der Vielzahl an zu berücksichtigenden Kriterien mehr leisten.

Gibt es ein Patent auf den Google-Algorithmus?

Der ursprüngliche PageRank-Algorithmus wurde von Larry Page und Sergei Brin entwickelt. 1997 meldete Page ihn zum Patent an. Damit hat sich Google einen enormen Marktvorteil gesichert. Etwa zur selben Zeit saßen jedoch auch andere Entwickler an der Ausarbeitung ähnlicher Algorithmen, darunter Jon Kleinberg und Robin Li.

Kann man den Google-Algorithmus manipulieren?

Als Google offenlegte, dass der PageRank-Algorithmus die Linkstruktur zur Gewichtung und Bewertung einer Website heranzog, kam es zu zahlreichen Manipulationsversuchen. Ein exzessives Linkbuilding war zu beobachten: Backlinks wurden angekauft, Links getauscht oder sogenannte Linkfarmen betrieben. Zu dieser Zeit wollte alle Welt dem Google-Algorithmus gefallen – der User spielte kaum eine Rolle. Dementsprechend konnte eine Seite, die keinerlei Mehrwert lieferte, trotzdem gut ranken, weil sie eine gute Linkstruktur aufwies.

Um diesem Problem Herr zu werden, hat Google mehrere Updates entwickelt, die eine Enttarnung unseriöser Praktiken ermöglichen. Darauf folgt eine Abstrafung, z.B. über einen Rankingverlust. Heute schützt sich Google vor weiteren großen Manipulationen, indem nur ein Teil der Ranking-Kriterien veröffentlicht wird und der Rest geheim bleibt bzw. stetig aktualisiert wird. Was man nicht kennt, kann man schließlich nicht manipulieren.

Ist der Google-Algorithmus frauenfeindlich?

Tatsächlich ranken Websites, die weibliche Personen- und Berufsbezeichnungen nutzen, schlechter als solche mit männlichem Pendant. Das hat jedoch nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun, sondern ist unserem alltäglichen Umgang mit der deutschen Sprache sowie den unterschiedlichen „Denkweisen“ von Mensch und Algorithmus geschuldet.

Wenn wir googeln, nutzen wir aus Gewohnheit grundsätzlich die männliche Form. Jeder hat gelernt, dass die männliche Form die weibliche mit einschließt. So suchen wir nach z.B. Anwalt, Friseur, Metzger, Immobilienmakler, Bestatter oder Zahnarzt, ohne einen Gedanken an das tatsächliche Geschlecht der Person zu verschwenden, die wir aufsuchen möchten. Wer dagegen absichtlich die weibliche Form nutzt, der ist auch explizit auf weibliche Angebote aus und möchte keinerlei männliche Angebote ausgespielt bekommen.

Der Algorithmus weiß allerdings nichts von diesen unterschiedlichen Suchintentionen, da er dafür sprachliches, kulturelles, geschichtliches und politisches Wissen bräuchte. Da ihm dies fehlt, hält er ganz einfach die Suchergebnisse für am relevantesten, die am ehesten mit dem Suchbegriff übereinstimmen. Lautet der Suchbegriff „Zahnarzt“, werden die ersten Suchergebnisse vorwiegend auf männliche Zahnärzte verweisen. Lautet der Suchbegriff „Zahnärztin“, ranken Seiten mit diesem weiblichen Begriff oben. Allerdings wird kaum jemand nach „Zahnärztin“ suchen.

Wer als Frau trotzdem gut ranken möchte, versucht am besten, auch männliche Begriffe in die Seiteninhalte zu integrieren. Für einen authentischen Auftritt sollte dies jedoch auf sinnvolle Weise geschehen, also nicht im Vorstellungstext, aber z.B. innerhalb von eher allgemeinen Informationstexten.

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