2019 steht SEO mehr denn je unter dem Stern des optimalen Nutzererlebnisses. In diesem Sinne haben sich auch die Rankingfaktoren im SEO stark verändert. Die Google-Position hängt nicht mehr allein von starren Faktoren ab, sondern unterliegt vielfältigen Einflüssen, wie z. B. der Lesbarkeit oder der Vertrauenswürdigkeit einer Webseite. Daher sollten auch Sie als Webseitenbetreiber alles für eine positive Nutzererfahrung tun und die aktuellen Entwicklungen im Bereich SEO kennen. Mit welchen SEO-Trends Sie es 2019 zu tun haben werden, erklären wir Ihnen im Folgenden.
E-A-T: den Trust-Faktor der eigenen Seite steigern
Nach dem Medic-Update von Google im August 2018 haben drei Begriffe massiv an Bedeutung für das Ranking einer Webseite gewonnen: Expertise (Fachkenntnis), Authoritativeness (Autorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit), kurz: E-A-T. Was bedeutet das für Sie? In erster Linie ist es wichtig, dass Sie bei den Beiträgen auf Ihrer Webseite für Glaubwürdigkeit sorgen, indem Sie z. B. den Autor der Inhalte angeben. Zeigen Sie, dass Sie über fundiertes Fachwissen in Ihrer Branche verfügen. Das verschafft Ihnen nicht nur Autorität, sondern steigert auch den Trust-Faktor, also das Vertrauen der Leser in Ihre Marke. Zudem ist es ein positives Signal für User und Suchmaschine, wenn Ihre Inhalte auch von anderen Nutzern geschätzt werden. Mit hochwertigem Evergreen Content und brandaktuellen Infos sorgen Sie dafür, dass Ihre Inhalte geteilt werden und im Laufe der Zeit fleißig Backlinks sammeln.
Sprachsuche: Just say it!
Mobil und mittlerweile im täglichen Leben jedes zweiten Teenagers präsent: Voice Search. Ein Thema, mit dem sich viele SEOs noch nicht richtig angefreundet haben. 2019 aber wird die Sprachsuche das Suchverhalten der Nutzer mehr denn je beeinflussen, weshalb auch Sie darüber nachdenken sollten, Ihren Content auf diese Art von Suchanfragen auszurichten. Warum ist das nötig? Eine berechtigte Frage! Generell ist es so, dass die Suchintention bei der Sprachsuche anders formuliert wird als bei der klassischen Texteingabe.
Ein Beispiel: Anstatt „Die beste Pizzeria in Stuttgart“ in das Eingabefeld einzutippen, werden Sie Ihr Suchverhalten bei der Sprachsuche (unbewusst) ändern und viel eher eine explizite Frage formulieren wie z.B. „Wo gibt es die beste Pizzeria in Stuttgart?“ Suchanfragen in der Sprachsuche sind also in der Regel länger als textliche Suchanfragen und umfassen durchschnittlich drei bis fünf Wörter. Häufig werden Fragen beginnend mit einem W-Wort gestellt (wer, wie, was, wo, warum, wann, woher?), natürlich in der Erwartung, dass die Suchmaschine eine adäquate Antwort liefert.
Was bedeutet das wiederum für Sie als Webseiten-Betreiber? Das Zauberwort heißt: semantische Suche. Befreien Sie sich von unleserlichen Keyword-Ketten und gehen Sie mit Ihrem Content genau auf die Suchintention des Nutzers ein. Sofern zur Marke passend, können Sie Ihren Website-Content in einem lockeren Ton gestalten, der gesprochener Sprache sehr nah kommt. Stellen Sie sich vor, Sie würden eine Unterhaltung mit Ihrem Kunden führen und diesem all seine Fragen beantworten. Dieser Plauderton darf sich ruhig in Ihren Webtexten wiederfinden.
Featured Snippets: endlich oben auf dem Siegertreppchen stehen
#1 war gestern, #0 ist der neue Platz an der Sonne – dank sogenannter Featured Snippets. Diese sind ein weiterer Schritt von Google in Richtung Sprachsuche und sollen das Sucherlebnis der Nutzer zusätzlich verbessern. In Form von Absatz, Liste oder Tabelle werden sie oberhalb der Suchergebnisse angezeigt (die sogenannte Position 0), ohne dass Nutzer die verschiedenen Seiten anklicken müssen. Das ist aus Sicht der Sprachsuche ideal, denn Google liefert mit dem Format praktische Antworten auf Tausende von Fragen. Zudem sind Featured Snippets eine hervorragende Ausgangslage, um Besucher auf die eigene Website zu lenken. Zwar spielt das neue Format bisher noch eine eher untergeordnete Rolle, doch 2019 könnte sich das ganz schnell ändern.
Rich Snippets: peppen Sie Ihre SERPs auf!
Sogenannte „Strukturierte Daten“ werden immer wichtiger für Google. Sie stellen dem Google-Bot weiterführende Informationen bezüglich des Webseitenbetreibers zur Verfügung, mit denen die Suchmaschine die Webseite besser einordnen und gezielter für bestimmte Suchanfragen ausspielen kann. Außerdem lassen sich mit diesen Daten Rich Snippets erstellen, die spezielle Elemente wie Bewertungssterne, Verlinkungen, Abbildungen, Preisangaben oder weitere Informationen enthalten können. Diese werden zusätzlich zu Titel, Beschreibung und URL in den Suchergebnissen angezeigt. So können Besucher schneller herausfinden, ob das Suchergebnis für Ihre Suchanfrage relevant ist. Rich Snippets können demnach die Click-Through-Rate sowie Klickraten allgemein verbessern.
Videos: dynamisch, praktisch, gut
Nicht nur Snippets, sondern auch Videos beeinflussen die SERPs. So kann Google in den Suchergebnissen mittlerweile nicht mehr nur drei Videos anzeigen, sondern hat diese statische Anzeige durch ein dynamisches Video-Karussell ersetzt. Wenn Sie bisher noch nicht vom Thema Video Marketing überzeugt waren, sollten Sie es spätestens 2019 sein. Hier eröffnet sich für Unternehmen ein vielversprechender Zukunftsmarkt – eine Chance, die Sie nicht so einfach vorüberziehen lassen sollten!
RankBrain: Googles künstliche Intelligenz
Im Jahr 2019 werden sogenannte UX-Signale (User Experience) eine herausragende Rolle spielen, ebenso wie die Bedeutung von Google RankBrain. Doch wie funktioniert Googles Gehirn als Rankingkriterium? Die Suchmaschine merkt sich mithilfe einer lernenden künstlichen Intelligenz, welche Inhalte in den SERPs der User wie lange angesehen hat, speichert das Ergebnis und wiederholt dieses Vorgehen ständig, um ein neues Ranking zu erstellen. Wichtige User Signals sind hierbei:
- Besuchszeit auf der Seite
- Absprungrate
- Click-Through-Rate
- Return-to-SERP-Rate
Ein Beispiel: Sie suchen auf Google nach Wanderschuhen für den nächsten Urlaub und klicken das erste Suchergebnis an. Beim Anblick der Webseite stellen Sie sofort fest, dass diese nicht Ihren Erwartungen entspricht und kehren wieder zu den SERPs zurück. Das merkt sich Google. Klicken Sie anschließend z. B. auf das dritte Suchergebnis und halten sich länger auf der Seite auf, gibt Google dieser Seite einen kleinen Push.
Für Online-Marketer bedeutet das: Formulieren Sie Title Tag und Meta Description so emotional und treffend, dass User direkt herausfinden, ob Ihre Seite für deren Fragestellung relevant sein könnte. Klickt der Nutzer auf den Link, sollten Sie folgend sogenannten In-Depth-Content liefern, also 2000 Wörter und mehr, die seine Fragen und Problemstellungen in der Tiefe abdecken. Eine Sprungnavigation oder ein Inhaltsverzeichnis sollten es dem Nutzer zudem ermöglichen, Inhalte zu überspringen oder die Texte zu scannen. Kurzum: Kreieren Sie mit Ihrem Content die bestmögliche User Experience!
Content First: alles für die Lesbarkeit
Um das Nutzererlebnis weiterhin zu verbessern, bewertet Google mittlerweile nicht mehr nur die harten Parameter der Suchmaschinenoptimierung, sondern auch die Lesbarkeit von Inhalten. Daher sollten Sie in Ihrer Content-Strategie weit über Keywords hinausdenken und den Fokus auf die semantische Suche legen: Welche Fragen und Probleme haben die Kunden in Ihrer Themenwelt und wie können Sie diese verständlich beantworten?
Dazu müssen Sie die Suchintention Ihrer Kunden im Detail verstehen. Erweitern Sie Ihren persönlichen Fragenpool und beschäftigen Sie sich damit, welche Arten von Content besonders gut ranken und ob es Fragen gibt, die für Ihre Zielgruppe relevant sind, die aber von der Konkurrenz nicht beantwortet werden. Verabschieden Sie sich von der starren Text-Bild-Kombination und nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten, Content ansprechend darzustellen. Eine liebevolle Aufbereitung von Fließtext, Videos und Infografiken wird Ihre Nutzer dazu bringen, sich intensiv mit Ihren Inhalten auseinanderzusetzen.
Themencluster: zusammenbringen, was zusammengehört
Einzelne, keyword-basierte Artikel sollten Sie 2019 aus Ihrer Content-Strategie streichen und sich lieber auf den Nachfolger, holistischen Content, konzentrieren. Damit ist ganzheitlicher Content gemeint, der sogenannten Topic Clusters zugeordnet ist. Diese bieten die Möglichkeit, verschiedene Artikel und Themen durch interne Verlinkungen inhaltlich miteinander in Beziehung zu setzen. Wie das funktioniert? Ausgehend von einem Thema wird eine ganze Reihe an Inhalten erstellt, die miteinander verknüpft werden. Auf diese Weise können Sie Themenfelder auf der Website strukturieren und sinnvoll entlang der Customer Journey abbilden. Durch die Anreicherung mit Bildern, Videos oder Grafiken kann die eigene Website weiter an Relevanz gewinnen und zu einer Autorität in der eigenen Themenwelt werden. Unter anderem ist dies für Suchmaschinen ein wichtiger Qualitätsfaktor.
Technische SEO: Die Basis muss stimmen
Page Speed: wenige Sekunden entscheiden
Hochwertiger Content bringt Sie in der Suchmaschinenoptimierung auf die Siegerstraße. Gleichzeitig sollte aber weiterhin auch die technische SEO auf Ihrer Agenda stehen. Für die Ladezeit Ihrer Website gilt ganz besonders auf mobilen Endgeräten, aber auch auf der klassischen Desktop-Version: je schneller, desto besser! Zwar ist es noch nicht so weit, aber zukünftig könnte es passieren, dass Google Webseiten mit langen Ladezeiten abstraft. Vorsicht ist besser als Nachsicht – kümmern Sie sich lieber gleich darum!
https-Verschlüsselung: Sicherheit geht vor
Ein weiteres wichtiges To-do ist die Umstellung von Google Chrome auf https. Das ist nicht nur ein positives Signal für Google, sondern auch für die Nutzer. Denn: Websites ohne https-Verschlüsselung in der Adressleiste werden mit dem „Unsicher“-Tag versehen, wovon sich viele Nutzer abschrecken lassen.
Vollständige Zugänglichkeit: Räumen Sie auf!
Nutzen Sie den Jahreswechsel, um sämtliche Crawling-Fehler zu beseitigen und Ihre Sitemap von Altlasten zu befreien. Nur so können Sie dafür sorgen, dass Ihre Seite für den Googlebot zugänglich ist und vollständig gecrawled werden kann. Webseitenfehler oder Probleme mit dem Server sollten Sie ebenso beheben wie URL-Fehler und unsaubere Verlinkungen.
Mobile First: neuer Trend oder alter Hut?
Mobile First. Seit Jahren ist dieser Begriff nun schon in aller SEO-Munde, doch im Sommer 2018 hat Google ihn tatsächlich in die Tat umgesetzt. Das Zauberwort lautet nun: Mobile First Indexing. Die Zahl der Suchanfragen über mobile Endgeräte übersteigt mittlerweile die Desktop-Suche, weshalb der Googlebot nun als erstes Ihre mobile Seite crawlt, die Desktop-Version ist in Zukunft zweitrangig. Daher sollten Sie spätestens 2019 damit beginnen, Ihre Seite als responsive Website umzustellen. Aber Achtung: Sorgen Sie dafür, dass bei der Mobil-Version keine Inhalte der Desktop-Version verloren gehen, schließlich sollen alle Daten für Google in der mobilen Version vorliegen. Also: Nicht wie bisher gekürzte Inhalte für Smartphone und Co aufbereiten, sondern sicherstellen, dass mobile und Desktop-Version einander entsprechen.
Ein weiteres Stichwort ist Mobile Speed: Achten Sie auf kurze Ladezeiten, insbesondere, wenn Ihre Seite nicht über das WLAN, sondern über die mobilen Daten aufgerufen wird. Lädt eine Seite zu langsam, kehren Nutzer frustriert zur Suche zurück und wählen eine Seite aus, die schnellere Ergebnisse liefert. Auch Google belohnt schnelle Ladezeiten mit besseren Rankings.
Fazit: Legen Sie den Fokus auf die User Experience!
Zwar verlieren die allgemeingültigen SEO-Regeln auch 2019 nicht an Bedeutung, doch es kommen einige Neuerungen dazu, mit denen Google auf das Suchverhalten der User reagiert. Der Erfolg Ihrer SEO-Maßnahmen steht und fällt mit dem richtigen Design, emotionalen Triggern und conversion-optimierten sowie benutzerfreundlichen Landingpages. Stellen Sie das Nutzer-Bedürfnis in den Fokus und Sie sind für alle SEO-Herausforderungen bestens gewappnet.
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